Herbst
In der Sonne sitzen
Sonnenstrahlen, die mich kitzeln
Im Liegestuhl liegen, die Schwalben ziehen lassen und die welken Blätter betrachten
Äpfel ernten und essen: rot und saftig
Apfelkuchen backen und verschenken
Im Garten Verblühtes abschneiden und Samen sammeln für das nächste Frühjahr
Kastanienmännchen basteln
Mich freuen an dem, was ich im Sommer erlebt habe
Feststellen, dass die langen Kinderhosen, die den Sommer über im Schrank waren, jetzt zu kurz sind
Erntezeit
Jeden Sonnenstrahl bestaunen- und doch:
Die Sonne ist noch kräftig – und längst nicht mehr so stechend wie im Hochsommer.
Wärme und Licht tanken als Vorrat für die trüben Tage
Zehren von den kräftigen Farben
Im Laubhaufen herumtollen
Die Augen schließen und ich sehe Orange, Rot, Violett und sattes Gelb.
Und ich spüre:
Ich habe den Sommer in seiner Fülle genossen. Ja!
Und ich bewahre ihn: ich ernte ihn.
In meinem Herzen, in meiner Seele. Jetzt – den ganzen Herbst hindurch
Im Herbst ist Erntezeit: Segen in Fülle. Einerseits.
Und gleichzeitig auch Zeit für das Bewahren und Vorausschauen: die Tage werden merklich kürzer, der Morgen ist kühl, mitunter neblig. Soll im nächsten Frühjahr etwas wachsen, so müssen dafür nun die Samen eingesammelt werden.
Herbst heißt für mich: der Sommer ist noch nicht so ganz vorbei, er schleicht sich aus. Aber der Winter kommt näher.
Es darf neblig und grau werden – aber erst, wenn alle Sonnenblumen verblüht sind.
Warum ich wohl den Herbst so sehr mag?
Noch mehr als die anderen Jahreszeiten?
Ich bin ein sonnen- und sonnenblumenliebendes Septemberkind!